
Biras Geburtserlebnis – eine Achterbahn der Gefühle
Nachdem Biras Temperatur von Sonntag auf Montagmittag deutlich gefallen war, wurde sie immer unruhiger. Als sie dann langsam wieder anstieg, war klar: Es geht bald los.
Nur – wo sollte sie ihre Welpen bekommen? So ganz konnte sie sich nicht entscheiden: In den Brennnesseln, im Bett oder doch in der Wurfbox?
Am Ende traf sie ihre eigene Entscheidung – und wählte unser Bett.
Dort schenkte sie Zwischen 21 Uhr und 0:20 Uhr sieben Welpen das Leben.
Anschließend wechselte sie in ihre Wurfbox und brachte dort 2 Stunden später ihren achten Welpen zur Welt.
Ich tastete sie anschließend vorsichtig ab und beobachtete sie bis in die frühen Morgenstunden. Gegen 5 Uhr legte ich mich erschöpft, aber glücklich schlafen.
Doch kurz vor unserem Termin zum Nachröntgen – um sicherzugehen, dass wirklich alle Welpen geboren waren – kam leider noch eine tote, gestromte Hündin zur Welt.
Beim anschließenden Röntgen zeigte sich, dass noch ein weiterer Welpe in ihr verblieben war.
Die Ultraschalluntersuchung bestätigte die traurige Vermutung: Kein Herzschlag.
Trotz mehrerer Spritzen mit Oxytocin, vieler Hausmittel und aller Geduld kam der Welpe einfach nicht.
Also machten wir uns am frühen Abend auf den Weg in die Tierklinik.
Dort wurde erneut geröntgt – doch auf dem Bild war der Welpe kaum mehr zu erkennen, nur Schatten, die ebenso gut Gewebe hätten sein können. Der Verdacht lag nahe, dass es sich um einen nicht vollständig entwickelten oder bereits länger abgestorbene Frucht handelte.
Es folgten weitere Oxytocin-Gaben, und immer wieder stand der Kaiserschnitt im Raum.
Für mich überlegte ich immer wieder: Was kann Bira noch leisten? Wie stark ist sie? Was ist ihr zuzumuten?
Für mich war klar: Ein Kaiserschnitt nur, wenn es gar nicht anders geht – und nur, wenn sie stark genug ist, um die Operation zu überstehen und danach weiter für ihre Welpen da sein zu können.
Jede Fahrt zum Tierarzt war eine Herausforderung.
Wir mussten die Welpen sicher verstauen, und mein Mann tat so, als würde er nur kurz die Schuhe anziehen – nur so ließ sich Bira überhaupt zum Auto bewegen, während mein Mann die Welpen wieder in die Wurfbox brachte.
In der Praxis war sie völlig aufgelöst, wollte einfach nur zurück zu ihren Babys.
Die Welpen mitzunehmen kam für uns nicht infrage – das Risiko einer Infektion wäre zu groß gewesen.
In der Tierklinik war vereinbart, dass nach der dritten Oxytocin-Spritze ein Kaiserschnitt unumgänglich wäre, falls sich nichts täte.
Doch dann bemerkte ich, dass Bira wieder leicht presste. Ein erneuter Ultraschall zeigte, dass der Welpe sich weiter in Richtung Geburtsweg bewegt hatte – noch nicht ganz da, aber auf dem Weg.
Also wagten wir einen letzten Versuch mit wehenförderndem Mittel.
Und tatsächlich – auf dem Weg nach draußen kam er endlich zur Welt.
Der Anblick war schwer, denn der kleine Körper war im Verfall und als Welpe kaum noch zu identifizieren, eigentlich kein schöner Moment, aber meine Erleichterung und Freude überwog.
Sie hat es geschaft, sie muss nicht unters Messer, endlich!
Auch wenn die Ärzte am liebsten sofort operiert hätten, bin ich dankbar, dass sie mich in meinem Vorhaben so geduldig unterstützt haben.
Ich bin unglaublich stolz –
auf meinen Sohn, der mit geholfen hat, und Zwerg Nase beschäftigt hat.
Auf meinen Mann, der unermüdlich Welpen trug, sich kümmerte und mich unterstützte, während der Geburt und während ich mit Bira unterwegs war.
Auf meine Zuchtwartin, die mir Mut gemacht, Tipps gegeben und mich nie allein gelassen hat.
Und vor allem bin ich dankbar für meine tapfere Bira, meine Prinzessin.
Trotz all der Strapazen liegt sie jetzt ruhig in ihrer Wurfbox, säugt, putzt und umsorgt ihre acht kleinen Zwerge mit unendlicher Liebe.
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Kommentare
Herzlichen Glückwunsch!!!!!!
Ich freue mich sehr für Bira und ihre Familie.
Weiterhin viel Gesundheit für die Hundemama und ihre Welpen.
Mit freundlichen Grüßen Doris Kiener
Herzlichen Glückwunsch!
Tapfere Bira - das habt Ihr alle super gemacht.
Alles, alles Gute für Bira und ihre Welpen
und natürlich für Euch.l
Liebe Grüße aus Hohenpeißenberg